Dr. Brühmüller, Jürgen
- Kategorien:
- Literatur, Malerei
- Allgemeine Info
-
Vita:
- geb. 13.02.1954 in Waghäusel/Nordbaden
- Studium der Medizin und Philosophie in Heidelberg und Berlin
- Examen 1980
- klinische Ausbildung von 1980 bis 1985
- niedergelassen als Arzt für Allgemeinmedizin in Philippsburg seit 1986
Künstlerische Tätigkeit:
Erste künstlerische Versuche unternahm ich schon als Kind und Gymnasiast. Das Interesse an Kunst blieb, die praktische Beschäftigung mit ihr musste dann allerdings lange Zeit zurückstehen infolge der beruflichen Inanspruchnahme.
Erst vor ca.zehn Jahren fand ich Mittel und Wege, dies wiederaufzugreifen, anfangs zögerlich, dann aber mit rasch wachsender Begeisterung und inzwischen mit großer Leidenschaft.
Vieles habe ich mir autodidaktisch angeeignet. Daneben nahm ich immer wieder an verschiedenen Kursen (Aquarell, Mischtechnik, Collage, Aktmalen, Perspektive, Druckgrafik) sowie an Malreisen teil.
Den größten Tel meiner Ausbildung verdanke ich Wolfgang Beck, freischaffender Künstler in Speyer (heute Dornsieders/Pfalz), der mich intensiv über Jahre hinweg begleitet hat.
Seit zwei Jahren bin ich Mitglied im Badischen Kunstverein und in der Künstlergilde Oberhausen.
Außer der bildenden Kunst gilt mein Interesse der Lyrik und der Philosophie.
Bisherige Ausstellungen:
- April 2015 in der "Galerie in der Holzmühle"/Westheim (Christa Scheuer) unter dem Titel „Menschen, Räume, Begegnungen“.
- November 2015 im Rathaus Philippsburg. Motto: „Wege, Orte, Situationen“.
- November 2015 Gruppenausstellung der Künstlergilde Oberhausen-Rheinhausen.
- April 2016 Herzklinik Ulm; Motto: „Menschen, Orte, Mysterien“
- September 2016 Rathausgalerie Viernheim; Motto: "Menschen, Mythen, Mysterien".
- November 2016: Gruppenausstellung Künstlergilde Oberhausen
- Oktober 2017: Kunstverein Laudenbach/Weinstr.
- November 2017: Gruppenausstellung Künstlergilde Oberhausen
- März 2018: Gruppenausstellung Wasserschloss Bad Rappenau; Thema: Heimat
- November 2018: Gruppenausstellung im Alten Volksbad Mannheim; Thema: Hybris
- November 2018: Gruppenausstellung Künstlergilde Oberhausen
Künstlerisches Anliegen:
Grundsätzlich arbeite ich mit verschiedenen Techniken. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Stile und Sujets.
Bei aller Heterogenität gibt es jedoch etwas Gemeinsames, nämlich den Ausgang jeweils vom Gegenständlich-Figürlichen, das abstrahiert, reduziert verfremdet oder in neue Zusammenhänge gestellt wird, um damit eine Art Schwebezustand zwischen Realität und Irrealität herzustellen, der seinerseits Raum öffnen soll für Assoziationen, Deutungen, Reflexionen, Hinterfragungen.
Ganz allgemein geht es mir nicht darum, die so genannte „Wirklichkeit“ abzubilden, auch nicht darum gegenstandslose „Ersatzwelten“ zu schaffen, Kunst ist Vision. Dabei ist aber das Visionäre für mich nicht etwas Zukünftiges, sondern Gegenwärtiges, etwas, das neben den Dingen und Ereignissen oder hinter ihnen ist, etwas das wir nur ahnen oder vermuten, aber nicht benennen können: ihr Kern, ist Wesen, ihre Seele mit all ihren Schattierungen, ihren hellen, vor allem aber auch dunklen, abgründigen Seiten.
Den Blick zu lenken auf das, was „hinter“ der Wirklichkeit ist oder sein könnte, das Geheimnisvolle, Rätselhafte, das die gesamte menschliche Existenz durchwirkt, das ist meine künstlerische Absicht.
Wenn dabei mehr Fragen als Antworten auftreten, so kann mir das, vom künstlerischen Standpunkt aus, nur recht sein, denn abschließende Antworten erwarte ich selbst keine, dafür allerdings ein Staunen, ein Sich-Wundern, das immer wieder neu ansetzt…
"Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische." (Ludwig Wittgenstein)
Bilder-Lyrik:
Bist du bereit?
Schön bist du in deiner Nacktheit,
dein Begehren macht dich stark und
schwach. Überlege es dir genau:
Ich bin nicht der, den du siehst.
Ich bin immer schon der Andere.
Ein Satyr oder Bacchus vielleicht.
Und vielleicht würdest auch du
bei mir nur das Andere finden
in dir? Bedenke also noch vor
der Verschmelzung deren Ende.
Dann sage: Ich bin bereit.
Der alte Narr und die letzten Fragen
Ja, noch immer sind die Lüste des alten
Narren in ihm. Jünglingsblut treibt ihn um,
als ob da immer noch Mädchen wären,
Vögel und Sonne und Blumen auf weiten Wiesen.
Nach Tanzen ist ihm, dabei warten doch
die letzten Fragen auf ihn und seinen
zahnlosen Mund. Die leichten Füße gehen
ihm voran wie ehedem, die Laute ist bereit.
Den Finger streckt er aus. Sind sie nicht alle
dort, in der gläsernen Kugel eingesperrt:
das Woher, Wohin? Wozu? und ihre
zahllosen hochmütigen Schwestern?
Öffne einfach die Hand und lasse sie fallen.
Klirren werden die Scherben und tanzen die
Splitter, und leicht wird das letzte Lächeln dir
über die trockenen Lippen huschen
zum fröhlichen Takt deiner Kinderfüße.
Amor und Psyche
Neige dich zu mir, in deinen Augen
öffnet sich die Welt, fass mich an, sei
der Boden, auf dem ich stehe, zieh
mich hoch und ich schwebe, komm
mir nahe, sei ein Spiegel, berühre
mich sanft, dass es schmerzt, hol
mich hier weg, damit ich mich verliere,
nimm mich zu dir, und ich werde mich
finden, flüstere Worte, die alles bedeuten,
erzähl mir Geschichten für dunkle Träume,
versprich mir, was du nie halten kannst,
zeig mir, was verborgen bleiben muss
schließ meinen Mund mit Küssen
Verführung
Vibrierende Luft, Duftmoleküle,
nicht mehr als ein schwebendes
sanftes Tänzeln, meine Haut nur
ein Hauch, flüchtiges Fluidum deiner
greifenden Begierde. Mein Zittern
gilt dir, ja, doch nur aus der Ferne.
Was du zu sehen meinst, ist nur
ein Bild. In der Hitze deines Tastens
schmelze ich weg. Ich bin nur
flüchtiger Geruch deiner Augen,
dein Traum, der verfliegt
beim nächsten Wimpernschlag.
Am heiteren Ende der Welt
Dort also ist das Ziel? Dort soll sich
erfüllen, was du als Utopie immer
verlacht hast? Leicht muss dein
Gepäck sein, leer der Becher deiner
Erwartungen. Was zurück liegt,
soll dich froh machen, weil es
vergangen ist. Jetzt könntest du
endlich einverstanden sein mit
allem, und ein leichtes Lächeln könnte
aus dir gleiten, das erste bei deinem
letzten Schritt. Drehe dich um.
Wer wartet, verliert. Längst bist du
schon da, verschwindest mitsamt
deinen Fragen sanft dort im
Horizont.
Adam und Eva
Halb gefroren noch in der Pose ihrer
Unschuld stehen sie auf der Schwelle,
treten kindlich keck mit galantem Fuß
hervor aus ihren Masken und Vorhängen.
Nun wird sich zeigen müssen, was
die Liebe kann, die man ihnen mit
auf den Weg gab. Eine Hirschkuh
flieht vor ihrem staunenden Schrecken.
Oder zeigt sie das Ziel? Oder stürzt
sie fort in den Schleifstein kommender
Zeiten, im Schatten schon wartender
schwarzer Katastrophen? Lang wird
der Weg sein bis zur Rückkehr.